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Gestern hatte ich ein seltsames Erlebnis, ich wurde gefragt, ob ich nicht einen kleinen Stick-Workshop in einem Jugenzentrum geben könnte. Unpassenderweise während eines Konzertes. Es war mir von Anfang an klar, dass es schwierig werden würde, wenn Leute eigentlich zum konsumieren der Musik kommen, sie zu etwas Aktivem zu bewegen und da war ja natürlich noch die Lautstärke. Aber wann bekommt man schonmal angeboten etwas was man liebt für Geld zu machen? Ich eigentlich sonst nie. Eher im Gegenteil entweder ich arbeite im Theater für umsonst oder mache etwas blödes und langweiliges für Geld. Aber das ist eine andere Geschichte.
Also habe ich es versucht. Negativ-Punkt an mich, ich hatte mir keine Mitstreiter organisiert, die auf jeden Fall mitmachen und somit das Eis brechen. Negativ-Punkt an jedes männliche Wesen im Raum - absolutes Desinteresse. Einige Mädchen waren zumindest grundsätzlich interessiert. Eine kleine Umfrage ergab, dass die "Jungs" so etwas wie Handarbeit halt nicht machen - es passt nicht in ihr Konzept von Männlichkeit. Zur Information das Jugendzentrum wird von einem eher linksorientiertem Publikum besucht, da hatte ich mir in der Hinsicht ein wenig mehr erwartet..... Ich will jetzt gar keine lange gendertheoretische Abhandlung schreiben, da kenne ich Leute die das besser können. Es ist einfach sehr traurig wie wenig reflektiert und wie einengend das Selbstbild dieser Jungs ist. Dann bleibt halt langweilig!
Daraus folgend habe ich jetzt beschlossen nicht mehr wie Don Quijote alleine gegen Windmühlen zu kämpfen, sondern mich anderen anzuschliessen und gemeinsam etwas zu machen.
Die Entscheidung ist gemacht Craftivist Collective - ich komme! Und ich hab da auch schon eine gute Projektidee an einem passenden Ort. Wer macht mit?